Hier kommen – wie versprochen –
erste Etappenberichte unserer dreiwöchigen Vagabundentour durch Nordchile, Peru
und Bolivien. Wir haben uns entschlossen, die Berichte themenbezogen und nicht
chronologisch zu veröffentlichen, deswegen vorab eine kleine
Orientierungshilfe.
Zuallererst aber zu meiner
Person, schließlich bin ich lediglich Gastautorin in diesem erlesenen Reiseblog
(und ansonsten treue Leserin): Für alle, die mich nicht bereits kennen, ich bin
Julia und eine Kommilitonin von Dominik aus dem beschaulichen Passau. Zum
Abschluss meines Studiums habe ich beschlossen, mich für vier Wochen nach
Santiago einzuladen und so sind Dominik und ich Mitte Juli zusammen gen Norden
aufgebrochen. Nun habe ich die Ehre den einen oder anderen Blogbeitrag über unsere
doch beachtlichen Erlebnisse zu verfassen.
Bevor ich mich aber mitten in
Geschehen stürze, bekommt ihr zunächst noch einen kurzen Überblick über unsere
Reise, damit die einzelnen Episoden auch geographisch zu verorten sind.
Von Santiago aus sind wir nach Iquique geflogen, eine eher
beschauliche Stadt im Norden Chiles. Neben den obligatorischen imposanten
Statuen zu Ehren chilenischer Honoratioren gibt es selbstverständlichen einen
malerischen Platz in der Stadtmitte. Der wirkliche Reiz liegt aber in der
Strandnähe und dem damit einhergehenden leicht runtergekommenen Surfercharme.
Die nächste Station, die wir mit
einer vormittäglichen Busfahrt erreichten, war die noch weiter nördliche
liegende, wiederum recht beschauliche Stadt Arica. Kurz vor der Grenze
zu Peru gelegen, sind Hektik und Trubel hier Fremdwörter und die Meeresfrüchte
hervorragend.
Über die Grenze nach Peru
(Dominik hat es geschafft, eine Mango zu schmuggeln!) ging es dann nach Tacna, das eigentlich nur als
Durchgangsstation nach Puno dienen sollte. Beim Warten auf den Nachtbus haben
wir dann aber doch einen ganzen Tag dort verbracht (oder sollte man eher sagen,
ver-faulenzt?). Die Stadt ist grundsätzlich unspektakulär, wartet aber mit Statuen
und Plätzen auf und es gibt guten Kuchen.
Mit besagtem Nachtbus fuhren wir
dann nach Puno, das wir kurz vor
Sonnenuntergang erreichten. Puno liegt auf 3.700m Höhe und ist das Tor zum
Titicacasee, dem höchsten kommerziell schiffbaren Gewässer der Welt. Von dort
aus haben wir Inseln auf dem See besucht, genauer gesagt die Islas Flotantes und die Isla
Taquile.
Mit dem Klapperbus über das
Altiplano (Andenhochland) ging es an die Grenze nach Bolivien, die wir im
Dunklen zu Fuß überquerten, um vom bolivianischen Copacabana aus weiter auf den Spuren der Inka zu wandeln (Isla de la Luna & Isla del Sol).
Nach einer weiteren, durchaus
interessanten Nachtfahrt gelangten wir nach La Paz, dem Regierungssitz Bolivien und spektakulär auf 3.200 bis 4.200m
gelegen. In der Stadt geht es stets hügelauf, hügelab und es ist enorm geschäftig
und trubelig (gelegentlich gar eine Herausforderung für skandinavisch geprägte
Gemüter wie mich). Gespickt mit hübschen Plazas und kolonialzeitlichen Gebäuden
macht die Stadt eindeutig für das Fehlen umwerfender touristischer Attraktionen
wett.
Die nächste Station war Sucre, die Hauptstadt Boliviens, die
ein sehr entspanntes Flair zu bieten hat und architektonisch dem Vergleich mit
Südspanien problemlos Stand hält. Unseren Aufenthalt haben wir dazu genutzt,
uns mit der indigenen Kultur und bolivianischer Geschichte vertraut zu machen
sowie den Tag im Hinterland mit einer Wandertour und einer sehr staubigen Jeep-Fahrt
durch die Cordillera de los Frailes zu
verbringen.
Drei Stunden im Bus brachten uns
dann nach Potosí, das auf rund 4.000m
liegt und damit als höchstgelegene Stadt der Welt vermarktet wird. Der
Silberreichtum der Umgebung machten Potosi einst zu einer größten und reichsten
Städte und spielt auch heute noch eine große Rolle in der Stadt. Eine sehr
interessante Doku zu diesem Thema ist „The Devil’s Miner – Der Berg des Teufels“,
der das Leben am Cerro Rico, die minero Kultur und vor allem das Schicksal von
Kinderarbeit in den Minen thematisiert.
Für den letzten Teil unserer
Bolivien-Reise nahmen wir den Bus nach Uyuni,
einem eher verlassenen Fleckchen auf dem südlichen Altiplano, das zwei Gründe
für seine Existenz vorzuweisen hat: das Salz und den Tourismus. Die
nahegelegene Salzwüste Salar de Uyuni liefert
den Rohstoff, von dem die Region lebt und zieht die Touristen an. Das Nest wimmelt
vor Travellern und anderen Touristen aus aller Welt, die darauf warten, zu
sechst in Jeeps verladen und dann drei Tage durch das Umland kutschiert zu
werden auf der Jagd nach spektakulären Fotos der zahlreichen, in der Tat
atemberaubenden Naturschauspiele. Auch wir haben uns einer dieser Touren
angeschlossen und uns im Lexus von Uyuni zur chilenischen Grenzen fahren
lassen.
Die letzte Station unserer Reise
war das chilenische San Pedro de Atacama, ein Oase inmitten der
Atacamawüste; auch dieser Ort dient hauptsächlich der Versorgung der
Touristenhorden. Hier haben wir ein paar sehr entspannte Tage verbracht und uns
abseits der ausgetretenen Pfade auf eigene Faust auf den Weg gemacht, bevor es
über Iquique zurück nach Santiago ging. Dieser Ausflug soll dann auch der erste
ausführliche Bericht unserer diversen Ausflüge sein…
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