miércoles, 20 de junio de 2012

Essen, futtern, naschen, saufen - Chile kulinarisch

Wenn es der Titel noch nicht geschafft hat, werde ich im Folgenden versuchen, euch das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen und ein bisschen Lust auf chilenisches Essen zu wecken. Im Gegensatz zu dem, was verschiedene - scheinbar unwissende - Deutsche mir berichtet haben, gibt es hier nämlich eine durchaus große Bandbreite an heimischer Küche. Ohne irgendeinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu können (das könnte ich ja nichtmal für die deutsche Küche), hier also ein Querfeldein-Überblick über das kulinarische Chile!

Fangen wir mit der Speisekarte dieses hochgelobten, aber bezahlbaren Restaurants an, dessen Werbeschild auf der rechten Seite zu sehen ist: Die Reineta (keine Ahnung, was es auf Deutsch ist) ist der absolute Standardfisch, superlecker und am Mercado Central (Zentraler Markt) sehr günstig zu erstehen. Congrio ist ein Aal und wird hier frittiert sowie in einer Suppe angeboten, ich habe ihn noch nicht probiert, aber er muss sehr lecker sein. Dasselbe gilt für die Merluzas (Seehechte), aber man kann ja auch nicht gleich alles essen!

Dafür kenne ich schon die Paila Marina, eine extrem fischig schmeckende Fischsuppe mit ungefähr einer Million Muscheln, darunter almejas (Venusmuscheln), choros (Muscheln) und locos (eine Schneckenart, die aussieht wie eine Muschel)- supersupermjammjammjam! Das ist hier superkompliziert, es gibt so viele Meeresfrüchte, und für die meisten existiert keine Übersetzung, zumindest nicht im Internet. Es gibt zum Beispiel auch noch so Algen, die sehr lecker schmecken, deren Namen ich aber leider schon wieder vergessen habe...

Wie man schon sieht, ist hier Fisch sehr beliebt. Egal, welchen man kauft, man kann eigentlich nichts falsch machen: Sei es das Pastel de Jaibas (eine Art Krabbencreme, links im Bild!!), der Chupe de Mariscos , eine cremige Suppe beziehungsweise Eintopf mit Meeresfrüchten, Machas a la parmesana, "chilenische Trogmuscheln" mit Parmesan überbacken, Ceviche, eine weitere Meeresfrüchtesuppenvariante, Camarones (Garnelen), diese vorzugsweise in Empanadas, Trucha (Forelle) usw. usw. usw.

Jetzt aber weiter zu den wahren Speisen des Lebens....

Gerade angekommen? Erstmal was snacken!

Dieser köstliche, frittierte Kürbisfladen namens Sopaipilla ist in ganz Chile an vielen Straßenecken für etwa 15-20 Cent pro Stück zu erstehen und kann nach Belieben mit Soßen (Chili, Ketchup, Mayo, Senf, manchmal auch Pebre ) verfeinert werden.


Wenn man lange genug sucht, kriegt man auch einen in Männergröße!!



Empanadas dagegen gibt es sowohl in der Straßenversion als auch in manchen Restaurants, und das in unendlichen Ausführungen: Der Klassiker, Pino genannt, ist mit Hackfleisch, einem halben Ei, einer Olive und Zwiebeln gefüllt, es gibt Napolitanas mit Schinken und Käse, es gibt Queso nur mit Käse, vegetarische Empanadas, welche mit Pilzen und Mais und natürlich die allerbesten mit Meeresfrüchten: Camaron Queso oder Jaiba Queso (also mit Garnelen bzw. Krebsen) und das alles in zwei Ausführungen: Entweder frittiert oder aus dem Ofen.

Gerne verkauft werden auch Hamburguesas de soya, - das versteht man, oder? -  und Tacos, also Wraps meist mit Reis, Bohnen, Avocado und Zwiebeln.

Der absolute Fastfoodklassiker in Chile ist allerdings der Completo, ein furchterregender Hotdog mit Ketchup, Mayo, Avocado und Senf, wobei das Gesamtgewicht der Soßen eher in Kilo als in Gramm gewogen werden muss. Das eigentliche Problem mit diesem ... Produkt ist aus meiner Sicht jedoch eher, dass der Senf, der an den Wurstbuden benutzt wird, eher nach Apfelsaft aussieht und schmeckt und auch die Avocado bei weitem nicht die Qualität erreicht, die .... Avocado hier eigentlich immer erreicht!? Ist erstaunlich, wie sie das hinbekommen. Verwirrend klingende Abwandlungen wie der Italiano sind in Wirklichkeit gar nicht so sehr anders, benannter fehlt zum Beispiel einfach nur der Senf.
Für die etwas gemüsigeren Fastfoodfreunde gibt es auch Chacareros, Sandwiches mit matschigem Brot, Avocado, Tomaten, Bohnen (und Käse).

Herzhaft gut!

Auf den Fotos zu sehen ist Pernil chileno, also eine sehr zarte Schweinshaxe mit schön viel Fett, sowie die legendären Chorrillanas: VIELE Ultrafettige Pommes mit Schnitzel und Ei. Das Besondere an diesem Gericht ist eigentlich, dass man es auch umgekehrt kaufen kann, also VIEL Schnitzel mit Pommes und Ei, dann heißt es allerdings Lomo a lo pobre , also "Schnitzel für Arme".
Sehr typisch ist auch das Arrollado de Huaso. Huaso sind die typischen chilenischen Bauern aus dem Norden, sodass man das Gericht guten Gewissens als "Bauernroulade" übersetzen darf.
 Es besteht aus gekochtem Schweinefleisch in einer zarten Hülle und was ich besonders gut finde: Wikipedia sagt, dass "in vielen Teilen des Landes Wettbewerbe um das beste Arrollado de Huaso stattfinden, wobei das ausschlaggebende Kriterium immer die Größe ist."

Die Herr- sowie die Damschaft links über diesem Absatz sind zwei (deutsche) Freunde, die aus Deutschland bzw. Argentinien zu Besuch waren und die mit mir oben benannte herrliche Speisen in einem der bekanntesten Restaurants in Santiago probiert hat, nämlich La Piojera, die sich für die Erfindung des Terremotos, also eines Cocktails aus Fernet Branca, Weinmost (oder so) und einer Kugel Ananaseis rühmt.
Bezeichnenderweise gibt es kein Bild von einem von uns mit einem vollen Terremoto, allerdings heißt ein Cocktail nicht umsonst "Erdbeben". Dementsprechend spare ich mir die Präsentation von Fotos des fortgeschrittenen Abends...






 Weitere urtypische chilenische Gerichte sind das Pastel de Choclos, also eine "Maispastete", rechts im Bild, Cazuela, eine Gemüsesuppe mit ganz viel Gemüse und Fleisch nach Gusto, und natürlich Asado, also gegrilltes Fleisch in allen Formen und Farben. Auf dem Land bekommt man es auch genau so serviert wie dort unten, vielleicht noch mit ein bisschen Koriander zu den Tomaten.


Wichtig zu allen Hauptspeisen ist auch Pebre, also eine pikante Tomatensoße, die man mit Zwiebeln, Koriander und Chili zubereitet und deren Rezept in jedem Restaurant unterschiedlich ist. Sie wird bereits vor der Hauptspeise mit dem Brot serviert.








 Überhaupt, Brot: Man kriegt es im Süden bei "La Oma" und sonst auch überall :). Das Gute am chilenischen Brot ist, dass es sehr abwechslungsreich und immer lecker ist. Die wichtigsten Varianten sind Pan Amasado, ein rundes, sehr dicht gebackenes "Brötchen" mit weichem, aber doch konsistentem Teig, Marraquetas mit fester Kruste und baguetteartigem Inneren, aber immer in der typischen Form mit vier Teilen zum selbst zerreißen. Die große Kontroverse im Land ist allerdings, ob eine Marraqueta aus zwei oder vier Teilen besteht, deshalb Vorsicht beim Bestellen!
Weiterhin gibt es Hallullas ebenfalls mit fester Kruste aber sehr dünnem Inneren, sodass der Teig sehr fest ist. Kommt immer mit Gabelpieksern obendrin. Schließlich fehlen noch die Dobladas, die ordentlich fettig am besten mit viel Belag zu genießen sind, weil sonst der Teig am Gaumen festpappt.
Jedes Brot, also auch jegliche europäischen Varianten, werden mit Vorliebe mit Palta, also gematschter Avocado mit Salz bestrichen und dann nach Belieben mit Schinken, Käse oder Salami belegt.

Es gibt natürlich noch viel mehr zu erzählen, aber wie immer soll man meine Posts ja auch noch in einem Tag durchlesen können, und wenn ich mein Ziel erreicht habe, wollt ihr ja ohnehin jetzt erstmal zum Kühlschrank rennen. Ich wünsche euch dabei viel Spaß und verabschiede mich hiermit in den Kurzurlaub nach Buenos Aires!!



2 comentarios:

  1. Hi Dominik, da bekommt man ja wirklich Hunger, wenn man nur wüsste, was man am besten nimmt ...
    Ich hätte nie gedacht, dass du die Meeresfrüchte so zu schätzen weisst. Leider kannst du diese Tradition weder in Passau (Donau) noh in Frankfurt (Main) fortsetzen :-(
    Bin gespannt, wie es dir in Buenos Aires ergeht.
    Liebe Grüße.. Paps

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  2. Hola Dominik, ich bin schon gespannt darauf, welche der köstlichen Speisen du mir zuerst präsentieren wirst, wenn ich in Kürze bei dir sein werde!!! ich freue mich schon riesig und wünschte mir nur, ich hätte früher angefangen, Spanisch zu lernen - aber ich habe ja dich !!!
    Bis bald, viele Grüße mom

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